Der Teppichkäfer und seine Verwandten

Käfer

Beim Teppichkäfer und seinen zwei Verwandten, dem Museumskäfer und dem Wollkrautblütenkäfer handelt sich um heimische Käfer und gleichzeitig sind sie die häufigsten Materialschädlinge, die in unseren Wohnungen zu finden sind. Fälschlicherweise werden viele Schäden an Wolltextilien und Teppichen der Textilmotte angedichtet, doch geschätzte 80 % der Schäden werden durch Teppichkäfer verursacht.

Aussehen

Der ausgewachsene Käfer erinnert an kleine Marienkäfer, denn sie werden nur rund 3 mm groß. Sie haben eine bräunliche Farbe und eine Musterung mit verschiedenen Beige-Tönen. Bis zu 4 mm Länge erreichen die Larven, die deutlich gegliedert sind und rundherum behaart. Mit der Lupe kann man zwischen der üblichen Behaarung sogenannte Pfeilhaare sehen und am Körperende ist ein ganzes Büschel dieser Haare zu sehen.

Entwicklung

Es gibt nur eine Generation pro Jahr. An einem geeigneten Ort, das kann ein Wollpullover oder ein Wollknäuel im Strickkorb sein, legt das Weibchen an die 20 Eier. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven und da sie sehr lichtscheu sind, finden man sie vorwiegend abseits von den Fressstellen in Fugen oder Spalten. Nach einigen Häutungen und etwa 12 Monaten erreicht die Larve den Status des erwachsenen Insekts. Die ausgewachsenen, extrem behaarten Käfer sind oft auf Fensterbänken zu sehen, auf ihrem Weg ins Freie.

Bedeutung und Vorkommen

Teppichkäfer und Verwandte gedeihen immer dort, wo Produkte tierischer Herkunft zu finden sind. Finden sie Kadaver, Federn, Haare und ähnliches, sind die Käfer mit dem Ansiedeln schnell. Oftmals sind sie auch in Vogelnestern Gast. Wenn beispielsweise Spatzen am Gebäude nisten, können die Käfer von da in die Wohnungen gelangen. Die Insekten sind keinesfalls Fraßschädlinge, denn sie ernähren sich in der Natur lediglich von Blütenpollen und Nektar.

Bekämpfungsmaßnahmen

Eins vorweg, ob der Kammerjäger Mainz hinzugezogen werden muss, ist von der Schwere des Befalls abhängig. Tagsüber sind die Larven hinter Fußleisten, Schubladen oder selbst zwischen den Latten eines Lattenrostes, also sozusagen an fast allen dunklen Stellen der Wohnung. Gründliches Saugen an allen potenziellen Orten sollte demnach die allererste Maßnahme sein und auch zwingend unter dem Teppich. Sämtliche Kleidung und nicht nur Wolltextilien sollten inspiziert und ordentlich ausgeschüttelt werden. Falls die Kleidung gewaschen werden sollte, hilft bei Wollbekleidung nur die chemische Reinigung, da die Waschtemperaturen für Wolle zu niedrig sind, um die Larven abzutöten.

Geeignet zur Bekämpfung sind auch spezielle Pheromonfallen, die auf Teppichkäfer optimierte Lockstoffe enthalten und auch eine Klebefläche haben. So werden die Männchen angelockt und bleiben auf der Klebefläche haften, so wird Paarung unterbrochen. Ist der Befall sehr stark, kann ein fachkundiger Kammerjäger mit Sprühbehandlung durch geeignete Insektizide helfen. Polstermöbel, Teppiche sowie Vorhänge sollten regelmäßig gesäubert oder sogar gewaschen werden, um das Einnisten zu verhindern. Regelmäßiges Lüften der Wohnräume hält diese trocken, zudem sollten Möbelstücke von den Wänden gerückt werden, um eine bessere Luftzirkulation zu erreichen und abends Licht ausschalten. Tierhaare oder andere tierische Rückstände entfernen. Textilien und Teppiche hin und wieder waschen und reinigen. Auch verlassene Vogelnester entfernen. Kriechende Larven an der Wand beseitigen und Käfer am Inneren der Fenster nach draußen befördern. Textilien, Felle oder Pelze können in einer Plastiktüte eingefroren und rasch wieder aufgetaut werden, nutzen kann man dafür kalte Wintertage oder eine Gefriertruhe.

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