Diese Fähigkeiten können sich Stiftungsmanager von Künstlern abschauen

Künstler Musik für Stiftungsmanager

Künstlerische Tätigkeiten und das Unternehmertum wie beim Stiftungsmanager liegen nicht allzu weit auseinander. Auf den ersten Blick mag es zwar so wirken, als seien deutliche Unterschiede vorhanden, doch vielfach ist der Künstler ebenfalls ein Unternehmer. Von Künstlern und Unternehmern geht der Drang aus, die Freiheit zu haben, eigene Entscheidungen zu treffen und nach diesen zu leben. Um die Kunst zu leben, muss der Künstler zum Manager werden. Um als Unternehmer in der Wirtschaft zu bestehen und die Unternehmensvisionen umzusetzen, sind Eigenschaften eines Künstlers notwendig. Dieser Artikel geht auf dieses Thema einmal genauer ein.

Abbildung 1: Ob Manager oder Künstler - es gibt durchaus viele Überschneidungen in Bezug auf die benötigten Fähigkeiten.

Abbildung 1: Ob Manager oder Künstler – es gibt durchaus viele Überschneidungen in Bezug auf die benötigten Fähigkeiten. Bildquelle: @ Hunters Race / Unsplash.com

Welche Fähigkeiten benötigen Künstler und Manager in Unternehmen gleichermaßen?

Wenn man es genau betrachtet, so sind Unternehmer Künstler und Künstler Unternehmer. Sie sind nicht zwei Seiten einer Medaille, sondern stehen dicht beieinander. Ein Manager ist ein Komponist, der die Unternehmensmusik schafft und alle Abteilungen so dirigiert, dass am Ende das gewünschte Ergebnis entsteht. Und ein Künstler? Hat er anfangs nur eine Idee von seinem Projekt in den Gedanken, so erschafft auch er mit jedem Pinselstrich, mit jeder Note oder jedem Buchstaben das Kunstwerk auf dem von ihm gewählten Medium. Unterschiedlich sind nur die Blickwinkel auf das Tun: Während der Manager seine Karriere schafft, erschafft der Künstler Kunst. Weitere Gleichnisse:

  • Freiheit – Unternehmer und Künstler benötigen die Freiheit, ihre Visionen zu erschaffen. Kein Manager wird in einem engen Korsett aus Vorgaben und Verboten seine Ziele erfolgreich umsetzen können. Und auch ein Künstler benötigt die Freiheit, seine Ideen auszuleben.
  • Kreativität – welche Erfolge sollen erzielt werden, wenn keine Kreativität vorangestellt wird? Die Kreativität eines Managers sieht auf den ersten Blick marginal aus, doch wer kann von außen sehen, wie kreativ er bei der Gestaltung neuer Produkte und Prozesse vorangeht? Ist der Manager ideenlos, so starrt auch er wie ein Schriftsteller auf eine leere Seite Papier.
  • Perfektion – die Perfektion bei Managern und bei Künstlern darf nicht mit dem perfekten Ergebnis gleichgesetzt werden, denn dieses gibt es praktisch nicht. Auch geht es nicht um Perfektionismus, sondern um den unbedingten Willen, immer das Beste zu leisten, was möglich ist. Rückschläge gehören dazu, doch Manager und Künstler wissen, dass fallen, wieder aufstehen, den Schmutz abschütteln und weitermachen unmissverständlich zur Perfektion dazugehören.
  • Professionalität – auch diese darf nicht mit Perfektionismus verwechselt werden. Die Professionalität spricht in diesem Fall das absolute Dahinterstehen an, den Willen, etwas durchzuziehen und den totalen Einsatz für die eigene Vision.

Diese Überschneidungen gab es schon, bevor es die Bezeichnung des Managers überhaupt gab. Gewissermaßen können die Aldi-Brüder als bestes Beispiel genannt werden. Aus dem kleinem Tante-Emma-Laden der Eltern erschufen sie ein Kunstwerk, welches heute weltweit bekannt ist. Sie zeichneten keine Bilder, komponierten keine Musik oder schrieben keine Romane, doch ist ihre Handschrift heute allen bekannt.

Viele Künstler sind Unternehmer

Grundsätzlich sind die Überschneidungen nicht allzu überraschend, denn viele Künstler müssen zugleich Manager sein. Oft übernehmen sie sogar zusätzlich die Aufgaben, die Manager an andere Abteilungen delegieren können. Doch was sind die Hintergründe?

  • Klinkenputzer – der Begriff mag eine abwertende Definition besitzen, doch trifft das Wort bis heute auf Künstler zu. Nur wenige von ihnen sind in der Lage, nicht vielerorts um Käufer, Anerkennung oder Entdeckung bitten zu müssen. Im unternehmerischen Bereich wäre dies die Kaltakquise.
  • Allrounder – Marketing, Vertrieb, Buchhaltung, Vertragsverhandlungen – Künstler müssen häufig all diese Arbeitsbereiche eigenständig übernehmen. Dies sind die Punkte, die Manager innerhalb des Unternehmens weitergeben können, doch bevor ein Künstler nennenswerte Einnahmen erzielt, kann er nicht delegieren.
  • Visionäre – die größten Visionäre unserer Zeit werden natürlich mit Unternehmen verknüpft: Bill Gates, Steve Jobs, Jeff Bezos, Richard Branson, Elon Musk. Doch auch Künstler sind reine Visionäre, denn wie sonst könnten sie sich vorstellen, wie eine Zeichnung, eine Skulptur, ein Buch oder auch ein Musikstück am Ende aussehen werden?
  • Verkäufer – Manager leiten ein Unternehmen nicht nur, sie verkaufen auch die Dienstleistungen und Produkte. Zumindest aber finden sie Vertragspartner und schließen neue Verträge. Und der Künstler? Auch er unternimmt jeden dieser Schritte, allerdings in eigener Person und für die eigene Kunst. Ein gutes Beispiel ist Kristin Kossi, die über diese Plattform zum Verkaufen von Kunst viele Fans und Käufer gefunden hat.

Sind Unternehmertum und Künstlertum trennbar? Nein, die Überschneidungen zwischen Managern und Künstlern sind so massiv, dass beide Berufsgruppen in gewisser Weise untrennbar miteinander verbunden sind. Wobei es natürlich Einschränkungen gibt, die aber oft auch beide Berufsgruppen treffen:

  • Freie Entfaltung – nicht jeder Manager führt sein eigenes Unternehmen. In großen Konzernen hat der Manager nicht die freie Entfaltungsfreiheit in den Händen, da zu viele Fremdinteressen gewahrt werden müssen. Viele Künstler sind jedoch gezwungen, Auftragsarbeiten anzunehmen, sodass auch sie sich nicht dauerhaft frei entfalten können.
  • Ansehen – die einen leben brotlose Kunst, die anderen sind geldgierige Kapitalisten. Die Klischees rund um beide Berufsgruppen sind zwar deutlich voneinander abgegrenzt, doch in der öffentlichen Meinung haben weder Manager noch Künstler stets einen soliden Stand.
  • Einkommen – dieses ist sicherlich selten auf einem auch nur vergleichbaren Niveau, doch gelingt es einem Künstler, groß herauszukommen, so treffen auch ihn die Vorwürfe, die sonst auf Manager bezogen sind: Derjenige macht nichts für sein Geld, der soll mal echte Arbeiten übernehmen. Und schlagen die Visionen des Künstlers oder Managers fehl, so sitzen sie wieder in einem ähnlichen Boot, denn die öffentliche Meinung prangert nun beide gleichermaßen an.
Abbildung 2: Künstler müssen ein Stück weit oft auch Unternehmer sein, um ihre Kunst zu vermarkten.

Abbildung 2: Künstler müssen ein Stück weit oft auch Unternehmer sein, um ihre Kunst zu vermarkten. Bildquelle: @ Timon Klauser / Unsplash.com

Fazit – die Gemeinsamkeiten sind deutlich

Künstler und Manager, Manager und Künstler. Wirklich voneinander trennen lassen sich beide Gruppen nicht, denn jede greift auf zu viele Attribute der anderen zurück oder schlüpft regelmäßig in das Gewand der anderen Gruppe. Wer bislang noch nicht glaubte, von der jeweils anderen Gruppe etwas für sich mitnehmen zu können, der sollte unbedingt einmal tiefer in die Materie eindringen. Wer weiß, vielleicht wären Künstler-Manager-Zusammentreffen oder entsprechende Austauschgruppen der beste Schritt für beide Seiten. Von wem kann ein Manager besser lernen, seine Visionen zu plotten und zu planen, als von einem Schriftsteller? Wer kann dem Schriftsteller bessere Tipps zur Zukunftsgestaltung geben als der Manager?

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