Wer eine gute Versicherung abgeschlossen hat, kann immer ruhig schlafen. Denn schließlich muss er sich um das entsprechende Risiko keine Sorgen mehr machen. Trotzdem ist es nicht sinnvoll, alle erdenklichen Risiken abzusichern. Nicht umsonst gelten die Deutschen als „überversichert“. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Die Versicherungsnehmer bezahlen im Durchschnitt immer mehr in die Versicherung ein, als sie als Leistung ausbezahlt bekommen. Schließlich muss die Versicherungsgesellschaft ihre Angestellten und Büros bezahlen und erwirtschaftet darüber hinaus auch einen Gewinn. Deshalb lohnt sich eine Versicherung nur dann, wenn die Kosten im Schadensfall so hoch wären, dass sie selbst nicht oder nur mit extremer Mühe getragen werden können. Welche Versicherungen Sie unbedingt abschließen sollten und welche Sie kündigen können, um dadurch Kosten zu sparen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Besonders wichtige Versicherungen, die jeder haben sollte:
- Haftpflichtversicherung
- Hausratversicherung
Je nach Lebenslage sinnvolle Versicherungen:
- Risikolebensversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Wohngebäude- und Elementarschadenversicherung
Hier muss man genauer hinsehen:
- Reisegepäckversicherung
- Glasversicherung
- Sterbegeldversicherung
- Private Arbeitslosenversicherung
Tipp der Redaktion: Vor dem Abschluss einer Versicherung, sollten Sie sich die Zeit nehmen, und mehrere Versicherungen vergleichen. Denn nicht nur die Preise (Beitragskosten) unterscheiden sich teilweise stark. Auch die Leistungen sind von Versicherer zu Versicherer verschieden.
Haftpflicht: Die Unverzichtbare
Egal, wie eng das monatliche Budget auch ist, an einer Haftpflichtversicherung sollten Sie niemals sparen. Denn die sie übernimmt schließlich Schäden, die Sie anderen zugefügt haben. Insbesondere bei Personenschäden kann ein solcher Schaden schnell in die Millionen gehen und für Sie somit existenzbedrohend sein. Mit einer Haftpflichtversicherung müssen sie keine extrem hohen Regressforderungen befürchten. Wenn Sie unterschiedliche Angebote einholen und einen Vertrag mit einer moderaten Selbstbeteiligung wählen, können Sie Ihr Risiko zum Glück schon relativ günstig versichern.
Hausratversicherung: Sie sollte jeder haben
Eine Hausratversicherung ersetzt Einrichtungsgegenstände beispielsweise nach einem Brand, Wasserschaden oder Diebstahl. Die Wiederbeschaffungskosten für Ihre gesamte Einrichtung könnten sich im Fall der Fälle leicht ruinieren. Deshalb sollten Sie sie entsprechend absichern. Selbst wer nicht viel besitzt, beispielsweise als Student, sollte über eine entsprechende Police nachdenken. Denn sie ersetzt auch Kosten für Wohnungstüren, die bei einem Einbruch zerstört wurden. So bleibt man nach einem Einbruch nicht auch noch mit Schulden gegenüber dem Vermieter sitzen.
Risikolebensversicherung: Schutz für die Familie
Wer eine Familie hat, sollte eine Risikolebensversicherung abschließen. Dies gilt vor allem für jeden, der ein Erwerbseinkommen erzielt. Denn sollte der schlimme Fall eintreten und ein oder beide Elternteile versterben, bedeutet dies ohne Versicherungsschutz nicht nur die furchtbaren seelischen Folgen für die Kinder, sondern auch die Gefahr einer Verarmung. Deshalb sollte bereits mit wenigen Euro im Monat vorgesorgt werden.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Bereits in jungen Jahren an später denken
Wer ins Berufsleben startet, ist voller Tatendrang und sieht häufig nicht den Bedarf für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch diese wichtige Versicherung sollte bereits in jungen Jahren abgeschlossen werden. Denn so halten sich die Beiträge noch im erträglichen Rahmen. Spätestens wer eine Familie hat, sollte sich versichern. Denn der Versicherungsfall kann häufiger eintreten als erhofft. Durch die Versicherung kann man sich selbst und seine Lieben vor dem sozialen Abstieg absichern.
Wohngebäudeversicherung: Ein Muss für alle Häuslebauer
Wer eine Immobilie besitzt, sollte diese unbedingt versichern. Schließlich bindet sie extrem viel Kapital. Teilweise müssen auch noch Finanzierungskredite getilgt werden. Ein Schadensfall kann somit existenzgefährdend sein. Deshalb sollte hier am Versicherungsschutz nicht gespart werden. Zusätzlich zur Wohngebäudeversicherung sollte auch eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden. Diese greift bei Schäden durch Unwetter. Ein positiver Nebeneffekt dieser beiden Versicherungen besteht darin, dass sie bei vermieteten Immobilien auf die Mieter umgelegt werden können.
Sterbegeldversicherung: Das schlechte Erbe
Eine Sterbegeldversicherung hört sich zunächst sinnvoll an, schließlich will niemand seine Hinterbliebenen mit den Beerdigungskosten alleine lassen. Allerdings lohnen sich viele angebotenen Policen nicht. Schließlich überzeugt eine Versicherung immer dann, wenn, wie beispielsweise bei einer Risikolebensversicherung, viele Beitragszahler wenige Schadensfälle finanzieren. Eine Sterbegeldversicherung kommt allerdings leider immer zur Ausschüttung. Entsprechend teuer fällt sie aus. Ihren Angehörigen helfen Sie deshalb mehr, wenn sie monatlich diszipliniert eine bestimmte Summe zurücklegen. So haben sie schnell ihren eigenen „Versicherungsschutz“ aufgebaut. Wollen Sie nicht, dass Ihre Angehörigen in Vorkasse treten müssen, bis Ihr Testament eröffnet ist, können Sie auch über eine Schenkung zu Lebzeiten nachdenken. So können Sie Ihre Lieben vorab ein gewisses Polster verschaffen.
Private Arbeitslosenversicherung: Die trügerische Sicherheit
Sich gegen Arbeitslosigkeit zu versichern macht nur in sehr wenigen Fällen Sinn, zum Beispiel wenn Sie extrem hohe und unflexible Kredite abbezahlen müssen. In den meisten Fällen lohnt sich eine solche Versicherung allerdings nicht. Denn die Kosten sind in vielen Fällen zu hoch, um den Versicherungsschutz zu rechtfertigen. Zudem ist der Personalbedarf heute recht hoch, sodass schnell ein neuer Job gefunden werden kann. Notfalls hilft auch die Personalvermittlung Ahlen bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.
Kaskoversicherungen: Den Bedarfsfall prüfen
Sind Sie auf Ihr (teures) Auto angewiesen, sollten Sie über einen Vollkaskoschutz nachdenken. Können Sie allerdings auch ohne Auto zu Ihrer Arbeit gelangen, können Sie das Geld auch sparen. Allerdings müssen Sie dann auch diszipliniert vorsorgen, denn selbst ein relativ kleiner Schaden geht schnell in die Zehntausende.
Überflüssige Versicherungen
Um zu identifizieren, welche Versicherungen Sie einsparen könnten, sollten Sie sich überlegen, für welche Schäden Sie selbst aufkommen könnten. In solchen Fällen lohnt es sich nämlich immer, einen gewissen Teil des Einkommens zu sparen, um im Fall der Fälle flexibel reagieren zu können. Denn wenn beispielsweise Ihr Laptop kaputtgeht, hilft Ihnen Ihre Brillenversicherung nicht weiter. Deshalb ist es sinnvoller, ein separates Sparkonto zu eröffnen und direkt nach dem Gehaltseingang per Dauerauftrag monatlich einen Teil auf dieses Sparkonto einzubezahlen. So sind ihre „Beiträge“ nicht verloren, sondern Sie können flexibel darauf zurückgreifen. Typische Fälle von überflüssigen Versicherungen sind Glas- Reisegepäck- oder spezielle Geräteversicherungen. Einen Sonderfall stellen Reiserücktrittsversicherungen dar. Diese lohnen sich finanziell nicht. Trotzdem kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine entsprechende Police abzuschließen. Wer lange auf den Traumurlaub gespart hat, muss sich dann bei einem etwaigen Krankenhausaufenthalt nicht doppelt ärgern.
Kommentar hinterlassen zu "Welche Versicherungen brauche ich wirklich?"