Bitcoin und Co.: Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

Abbildung 1: Auch wenn der Bitcoin-Kurs gerade etwas nach unten zeigt, dürfte dies kein Abgesang auf die Kryptowährungen sein. Bildquelle: pixabay.comAbbildung 1: Auch wenn der Bitcoin-Kurs gerade etwas nach unten zeigt, dürfte dies kein Abgesang auf die Kryptowährungen sein. Bildquelle: pixabay.com

Kryptowährungen wie der Bitcoin haben in den letzten Monaten eine echte Kursrallye hingelegt. In kurzer Zeit ist der Kurs um einige zehntausend Euro nach oben geklettert. Zwischenzeitlich hatte der Bitcoin sogar die Marke von 60.000 USD überwunden. Inzwischen geht es wieder abwärts. Einige Anleger werden sich die Augen gerieben haben, wie schnell die Kurse nachgegeben haben. Mehrere tausend Euro Kursverlust haben die Anleger Millionensummen gekostet. Werden sich Trader auf einen Absturz wie Ende 2017 einstellen müssen, als sich der Kurs beim Bitcoin innerhalb weniger Wochen halbiert hat? Ganz so trübe sind die Aussichten vielleicht doch nicht.

Wie haben sich die Kurse bekannter Kryptowährungen entwickelt?

Trader, die Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple im Portfolio haben, brauchen seit je her starke Nerven. Obwohl auf den ersten Blick anders vermutet, handelt es sich dabei nun einmal nicht um klassische Währungen an den Devisenbörsen. Kryptocoins sind ein unreguliertes Asset. Dessen Wert bestimmt sich nicht anhand intrinsischer Wertmaßstäbe, sondern allein über gegenseitige Effekte aus Angebot und Nachfrage.

Insofern muss – wer mit Kryptowährungen handelt – mit allen Wassern gewaschen sein und als Anleger ziemlich fest im Sattel sitzen. In den letzten Jahren haben Coins wie Iota oder Ethereum und Bitcoin einen biphasischen Wachstumsmarkt erlebt – und zwar 2017 und 2020/2021. Hintergrund: 2017 legte der Bitcoin im historischen Chart von coinmarketcap.com ab Mitte April einen deutlichen und zunehmend steiler werdenden Kursanstieg hin.

Nachdem zuerst nur erfahrene Anleger das Potenzial des Kryptocoins erkannten, sprangen zunehmend mehr Trader auf den fahrenden Zug auf. Mitte Dezember hatte der Coin das bis dato geltende Allzeithoch von über 19.000 USD erreicht. Durch Mitnahmeeffekte und den Ausverkauf stürzte der Kurs innerhalb weniger Monate ab. Lange konsolidierte sich der Bitcoinkurs zwischen 3.500 USD bis 5.000 USD.

Im Sommer 2020 startete die zweite Hausse. Erst langsam legten die Kurse zu – um zwischen Februar und April neue Höchststände einzustellen. In der Spitze kostete ein Bitcoin Mitte April 2021 mehr als 60.000 USD. Aber: Nach dem neuen Allzeithoch gaben die Kurse wieder nach. Dieser biphasische Kursverlauf lässt sich bei einer ganzen Reihe weiterer Coins, wie:

  • Ethereum
  • XRP
  • Cardano

beobachten. Allerdings ist die Ausprägung und zeitliche Verschiebung mitunter recht unterschiedlich.

Gibt es Gründe für den jüngsten „Absturz“?

Für den Absturz der Kryptowährungen – welcher besonders den Bitcoin traf – gibt es mehrere Gründe. Analysten sehen dabei besonders drei Aspekte als wesentlich an.

  1. Eine Korrektur war fällig

Der Kurs auf Bitcoin hat in den letzten Monaten massiv angezogen und schien kein Halten mehr zu kennen. Wie in solchen Situationen nicht ungewöhnlich, entsteht ein überkaufter Markt – es deuten sich in der technischen Analyse Verkaufssignale an. Diese hat ein Teil der mittleren und großen Investoren genutzt, um Gewinn mitzunehmen. Entsprechend hat der Kurs von Bitcoin mit einem Abwärtstrend auf die Verkaufsliquidität reagiert.

  1. Stromausfall in China

In der Region Xinjiang/China kam es aufgrund verschiedener Ursachen zu einem massiven Stromausfall. Davon betroffen war ein erheblicher Teil des Mining-Netzwerks für die Kryptowährung. In der direkten Folge brach die Hash-Rate für den Bitcoin ein – was zur Kurskorrektur einen wichtigen Beitrag leistete.

  1. Steuerpläne der US-Regierung

Die US-Regierung will in Zukunft die Erträge aus Kapitalanlagen wie Kryptowährungen stärker besteuern. Wirtschaftsblätter wie das manager-magazin sprechen von einer ungefähren Verdopplung. In diesem Zusammenhang geraten auch die Kryptogewinne zunehmend unter Druck. Diese Nachricht hat auch institutionelle Anleger bewogen, einen Teil der Positionen in den Kryptowährungen glattzustellen. Entsprechend ging der Bitcoin-Kurs auf Talfahrt und rutschte deutlich unter die so wichtige Marke von 50.000 USD ab. Doch Anleger kaufen Bitcoin auch wieder, wenn es Anzeichen für eine Trendumkehr geben wird.

Dass die Kurskorrektur nicht wirklich aus heiterem Himmel kam, sondern sich bereits andeutete, zeigen mehrere Medienberichte. Einige Krypto-Magazine beriefen sich auf Analysten, welche bereits vor wenigen Wochen ein eher bärisches Setup für die Kryptowährung vermuteten.

Was sollten Anleger in diesem Bereich beachten?

Bei den Kryptowährungen geht es steil nach oben – und genauso schnell abwärts. Wer sich als Anleger für die Coins interessiert, muss sich zu diesem Zusammenhang im Klaren sein. Die Volatilität im Markt ist teils extrem. Genau dieser Aspekt macht Bitcoin und Co. zur Herausforderung. Sich als Anleger ausschließlich auf die Kryptowährungen zu fokussieren, kann schnell zur Sackgasse werden.

Ein weiterer Punkt betrifft den Handel selbst. Mittlerweile gibt es neben dem direkten Investment die Möglichkeit, auf Derivate zu setzen. Zertifikate sowie Futures und CFDs (Differenzkontrakte) sind drei Optionen, um Kryptowährungen indirekt zu traden. Hier kommt eine Hebelwirkung ins Spiel, die nicht nur Gewinn pushen kann – sondern auch die Verluste nach oben drückt. Was ist noch wichtig?

  • Auswahl der Handelsplattform: Kryptowährungen werden nicht am Devisenmarkt gehandelt, sondern nur spezielle Kryptoexchanges. Es ist wichtig, sich an dieser Stelle für solide und seriöse Anbieter zu entscheiden. Bitvavo bietet beispielsweise die Möglichkeit, über 50 verschiedene Krypto-Coins zu handeln und liegt bei den Gebühren im fairen Bereich.
  • Verwahrung der Coins: Im Direkthandel müssen Kryptowährungen sicher verwahrt werden. Als besonders sicher erweisen sich Hard Wallets. Jeder Trader muss sich informieren, welche Methode der Verwahrung besonders gut passt.
  • Steuer auf Erträge: Da Kryptocoins keine klassische Währung darstellen, gelten in diesem Zusammenhang auch besondere Regeln zur Besteuerung. Ein Aspekt, welcher jedem Trader klar sein muss.
Abbildung 2: Kryptowährungen bauen auf Zukunftstechnologien auf und bieten somit eine entsprechende Perspektive. Bildquelle: @ pixabay.com

Abbildung 2: Kryptowährungen bauen auf Zukunftstechnologien auf und bieten somit eine entsprechende Perspektive. Bildquelle: @ pixabay.com

Fazit: Kurskorrektur war nicht überraschend

Bei einem Absturz von mehreren tausend Euro bekommen viele Anleger kalte Füße. Bei Bitcoin und Co. sind solche Korrekturen bitter, kommen aber vor – wie bereits 2017/2018 gesehen. Der aktuelle Absturz kam allerdings nicht vollkommen überraschend. Einige Experten und Analysten haben die Korrektur bereits kommen sehen. Dass dann noch die Ankündigung aus den USA zu Steuererhöhungen Öl ins Feuer gießt, war am Ende zu erwarten. Aufgrund der Entwicklung bereits massive Kursverluste vorhersagen zu wollen – dafür ist es noch etwas früh.

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